Bali, das sind Wellen, Sonnenuntergänge und kleine Buchten, die entdeckt werden wollen. Zugegeben, schon lange ist Bali kein echter Geheimtipp mehr. Ganz im Gegenteil. Mehr und mehr Menschen reisen nach Bali, um den lauten Bässen auf Strandparties, den bunten Smoothie-Bowls und dem guten Cappuccino zu folgen. Dabei sind ganz besonders die Gegenden um Canggu und Ubud zu wahren Hipsterparadiesen geworden, die (leider) noch wenig von dem ursprünglichen Bali übrig gelassen haben. Ich war das erste Mal im Jahr 2011 auf Bali, um dort zu studieren und habe damals gerade die Einfachheit geliebt. Die Tatsache, dass es weder perfekt aufgeschäumte Milch, leckeres Vollkornbrot oder aber angenehme Musik gab, hat mich nicht gestört, sondern gerade dazu gebracht, mich in Nullkommanix in die Insel zu verlieben.
Mittlerweile habe ich mit Bali so meine Probleme und frage mich manchmal, wieso einige Leute überhaupt einen so langen Flug antreten, so viel Geld ausgeben, um dann so oder so das Gleiche zu machen, was sie auch an einem ganz normalen Tag in Deutschland, den Niederlanden, Australien oder sonst wo auf der Welt in ihrem eigentlichen Zuhause machen würden. Und dann fällt es mir wieder auf: die Magie Balis bleibt. Da können noch so viele Cafés entstehen, noch so viele kleine Warungs schließen und noch so viele vegane, laktosefreie und glutenfreie Smoothie-Bowls entstehen – Bali bleibt tief im Inneren noch die Götterinsel, die nicht nur ganz besonders riecht, sondern eben auch einen ganz eigenen Einfluss auf jeden einzelnen Besucher hat.
Auf meiner letzten Bali-Reise, die zusammen mit Clemens von Anekdotique im Rahmen unserer #RoundTheWorld Reise mit #StarAlliance und dem Blog Travellers Insight entstanden ist, haben wir uns mal genauer auf der Halbinsel Bukit umgeschaut, da wir dem Smog in Seminyak und Co. entgehen wollten. Und siehe da: hier gefällt es uns richtig gut. Deswegen nehme ich euch heute mit auf einen typischen Tag auf der Halbinsel Bukit. Der ist, ja, ich weiß, auch ein wenig verhipstert, beinhaltet den ein oder anderen Cappuccino und sogar die Standard-Yogastunde. Aber hey, verändern tut sich doch jeder Ort, oder?
07:00, Halbinsel Bukit: Morgenstund hat Gold im Mund
Der Tag im Bukit beginnt früh am Morgen. Das liegt zum Einen an den unwiderstehlichen Wellen, die sich bereits in der Dämmerung im Meer aufbauen, aber auch daran, dass das Kitzeln der Sonne auf der Nasenspitze hier durch jede Gardine führt. Es ist unmöglich im Bett liegen zu bleiben, wenn sich direkt vor der Tür der Ozean und seine natürliche Schönheit befindet. Die Gardine wird also aufgezogen, der erste Schritt barfuß auf die Terrasse gesetzt und der Tag mit dem richtigen Gefühl begonnen: mit Sonne im Gesicht, einer leichten, salzigen Brise im Haar und den Augen fest auf den Anblick des Meeres gerichtet kann der Tag starten.
07:30, Halbinsel Bukit: Yoga in den Uluwatu Surf Villas
Mit der frisch getankten Energie geht es mit dem Roller ins Yoga-Studio. Schon vor Jahren hat sich Bali einen festen Platz in der Welt der Yogis und Yoginis ergattert und das nicht nur durch die teuren und hippen Studios, sondern auch durch viele Einheimische, viele hinduistische Balinesen, die schon vor langer Zeit Yoga praktizierten.
Tipp: Wer die Yogapraxis nicht auf der eigenen Terrasse durchführen möchte, der sollte unbedingt für die morgendliche Yogastunde in die Uluwatu Surf Villas fahren. In einem kleinen Yoga-Shala werden verschiedene Yogaformen praktiziert. Das Beste daran: Wer mit der Yogastunde fertig ist, wird mit einem grandiosen Ausblick über die Bucht belohnt.
09:00, Halbinsel Bukit: Vitaminbooster zum Frühstück
Eigentlich sind die Indonesier keine großen Frühstücker. Für sie startet der Tag mit einer Portion Mie Goreng (gebratene Nudeln) oder Nasi Goreng (gebratener Reise) oder aber Nasi Jinggo (eine kleine Portion Reis mit ein wenig Hähnchen und Sambal, die traditionell vom Motorroller verkauft wird und in kleinen Papiertütchen ausgegeben wird). Für Touristen bestand das typische Frühstück auf Bali zumeist aus der Auswahl zwischen Banana Pancakes oder aber Omelette mit Toast. Mittlerweile hat sich Bali jedoch zu einem wahren Frühstückshimmel entpuppt und so locken die verschiedensten Restaurants mit bunten Smoothie Bowls, Avocadobroten und ausgefallenen Gesundheitsdrinks.
Natürlich sind diese Optionen ein wenig preis-intensiver und für die Stamm-Indonesien-Reisenden ein kleiner Dorn im Auge, doch ich habe eine perfekte Mischung aus hippem und traditionellem Frühstück gefunden, die uns die beste Basis auf einer Reise in Indonesien gibt: Der Tag startet mit einem bunten Vitaminbooster und endet mit echtem indonesischen Essen. Gerade auf der Halbinsel Bukit auf Bali wimmelt es nur so von Cafés, die nicht nur leckere Gerichte auf der Karte haben, sondern auch von Cafés, die in bester Lage den allerbesten Ausblick bieten.
Tipp: Mit dem Roller geht es nach der Yogaklasse in Uluwatu direkt an den Bingin Beach zu Kelly’s Warung. Dieser liegt ein wenig versteckt hinter einem Parkplatz. Den Roller also am besten stehen lassen und den restlichen Weg zu Fuß gehen, die Steine und Treppen hinunter und sich selbst mit einer bunten Schale belohnen, die durch die Farben der Dragonfruit schon vor Vitaminen leuchtet. Der beste Start in den Morgen: eine frische Kokosnuss mit Limette und Eis.
10:30, Halbinsel Bukit: Der Sprung ins kühle Nass
Bali’s Bukit ist nicht nur berühmt für die wunderschöne Aussicht auf das Meer und die spektakulären Sonnenuntergänge, die hier unendlich lang scheinen, sondern auch für die Wellen. Ob in Uluwatu, Dreamland, Padang Padang oder Bingin Beach: an allen Stränden kann man Surfbretter ausleihen und sich nach einem Surflehrer erkundigen, der direkt mit in die Wellen springt.
Tipp: Für alle, die hier mit dem Surfen anfangen wollen gibt es auch eine Menge Surfschulen, die täglichen Unterricht in verschiedenen Levels anbieten. Hier findet ihr Informationen zu den Surfschulen in der Region. Für alle Fortgeschrittenen, die sich verbessern wollen und doch noch ein paar Tipps brauchen: Am einfachsten ist es, wenn man sich direkt am Anfang des Aufenthalts im Bukit einen Surfguide sucht, der dann täglich dabei ist und genau weiß, welcher Spot wann die besten Wellen für welches Level hat.
12:00, Halbinsel Bukit: Karma zum Mittag
Bali ist inmitten der größten muslimischen Nation, Indonesien, eine vorherrschend hinduistische Insel. Schon bei der ersten Fahrt vom Flughafen zu der Unterkunft werden die vielen Tempel, die kleinen Schreine und vor allem die Schälchen, in denen sich die Opfergaben befinden, sichtbar. Über Bali liegt ein besonderer Geruch, der von den vielen Räucherstäbchen der Zeremonien und täglichen Gebete kommt und ein besonderes Flair, das besonders durch die hier dominierende Religion entsteht. Deswegen ist ein Besuch in einem Tempel auch ein fester Bestandteil von einer Reise nach Bali.
Auch in dem eigentlich super coolen und hippen Bukit versteckt sich eine wahre Tempelperle: der Uluwatu Tempel. Hoch oben über dem Meer thront dieses Bauwerk und zieht jeden Tag mehrere Touristen an. Gerade für chinesische Reisegruppen ist dieser Tempel hier ein wahres Highlight – was es wiederum für alle anderen Touristen zu einem echt witzigen Erlebnis macht. Den Uluwatu Tempel kann man am besten mit dem Roller erreichen, da er überall ausgeschildert ist. Der Eintritt beträgt mittlerweile 30.000 IDR (ca. 2,20€). Vor dem Betreten des Tempels wird jeder Besucher mit einem Sarong und einem Gebetstuch ausgestattet, dieses muss für den gesamten Aufenthalt im Tempel getragen werden. Der Uluwatu Tempel ist nicht nur besonders schön gelegen, sondern auch das Zuhause von einer Menge Affen, die gerne Sonnenbrillen und Haarklammern klauen. Aber keine Sorge, wer eine Tüte Chips dabei hat, der kann sich seine verlorenen Dinge zurücktauschen.
Tipp: Gerade am Nachmittag und zum Sonnenuntergang ist es im Tempel besonders voll. Deswegen empfiehlt es sich am Morgen oder Mittag zu kommen, um die großen Touristengruppen zu vermeiden.
14:00, Halbinsel Bukit: Sonne, Strand und Meer
Nach der Anstrengung im Tempel geht’s an den Strand: Der Bukit ist ein wahres Strandparadies, denn hier verbergen sich noch kleine, versteckte Buchten, in denen der Sand wirklich weiß und das Meer wirklich türkisfarben sind. Alle Strände im Bukit sind auch wieder ganz einfach mit dem Roller zu erreichen, denn sie liegen an der gleichen Straßen und sind gut ausgeschildert.
Vom Tempel aus geht die Straße nach rechts weiter in Richtung Uluwatu – eine kleine Strandbucht, die über eine steile Steintreppe zu erreichen ist. Bereits am Parkplatz stehen die Guards, die eine kleine Gebühr für das Parken und für den Eintritt zum Strand verlangen.
Weiter geht es in Richtung Padang Padang. Über eine Brücke, die gerade am Morgen für den morgendliche Wellencheck perfekt ist, geht es direkt hoch auf den Parkplatz. Auch hier wird eine kleine Gebühr verlangt. Padang Padang erreicht man über eine tempelähnliche Anlage und ein paar Treppen. Die Bucht ist perfekt für das nachmittägliche Dösen.
Tipp: An den meisten Stränden auf der Halbinsel Bukit gibt es neben den üblichen Getränkeständen auch leckere Essensstände, an denen frisches Nasi Goreng verkauft wird. Wer darauf Lust hast, der sollte sich ein Shirt, wie dieses hier von Esprit, mitnehmen, das im Notfall angezogen werden kann, denn ohne Kleidung essen wird in Indonesien generell nicht allzu gern gesehen.
18:00, Halbinsel Bukit: Sonnenuntergang über dem Meer
Nach all dem Sonnenbaden, schmeckt das eisgekühlte Bintang Bier oder Bintang Radler zum Sonnenuntergang am allerbesten – versprochen! Gerade vom Restaurant bzw. von der Bar Single Fin aus, sind die Sonnenuntergänge besonders spektakulär.
Tipp: Am besten ein bisschen früher herkommen, da dieser Ort bei allen anderen Besuchern auch sehr beliebt zum Sonnenuntergang ist. Außerdem findet hier jeden Sonntag eine Party statt, bei der man schon ab 19 Uhr unter freiem Himmel und mit dem Rauschen des Meeres im Hintergrund tanzen kann.
19:30, Halbinsel Bukit: Abendessen à la Indonesia
Mittlerweile haben es auch viele westliche Restaurants und Pizzerien nach Uluwatu und Co. geschafft, dennoch schmeckt ein Teller indonesisches Essen nach einem Tag in der Sonne und am Strand am allerbesten. Gerade der Warung Yeye oder der Made Warung Makan sind wirklich zu empfehlen.
Tipp: Am besten schmeckt hier ein bunter Teller Nasi Campur. Das heißt, jeder kann sich selbst einen Teller mit den Dingen aus der Glasvitrine zusammenstellen. Am Ende wird der Preis von den Kellnern berechnet. Dieser wird aber sicherlich nie die 30.000 IDR (ca. 2,20€) überschreiten.
21:00, Halbinsel Bukit: Gitarrenmusik und Erdnüsse
Folgt den Klängen der Gitarren und der indonesischen Musik am Abend. Indonesier lieben es zu singen. Deswegen sitzen sie auch häufig abends in kleinen Warungs zusammen und spielen Liebeslieder oder aber die alten Lieder der berühmten indonesischen Band „Superman is dead“. In Uluwatu befinden sich solche kleinen Stände zwische Bingin und Dreambeach. Sie sind meist unscheinbar und einfach, aber definitiv die richtige Entscheidung für eine echt indonesische Erfahrung. Tipp: Dazusetzen, ein paar Erdnüsse bestellen und den Abend echt indonesisch ausklingen lassen.
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