Eine meiner guten Freundinnen macht sich auf den Weg nach Südamerika und braucht ein paar Tipps für einen Backpacking-Trip durch die Tropen. Dafür habe ich mal eine kleine Liste von Sachen zusammengestellt, die man dringend mitnehmen muss bzw. die man sich bereits vor der Reise zu Gemüte ziehen sollte.
Tropen Vorbereitung
Sicherlich hat keiner Lust im Paradies zu landen und bereits die erste Woche komplett flach zu liegen. Es ist häufig nicht die mangelnde Hygiene oder Schmutz im Land, der uns krank macht, sondern vielmehr unser kleiner verwöhnter westlicher Körper, der mit kleinen Veränderungen nicht so einfach klarkommt.
Impfungen
Ein alter und bekannter Tipp: schaut einmal in das gute kleine gelbe Impfbüchlein und gleicht Eure Impfungen mit denen ab, die auf der Seite des Auswärtigen Amts für die Destination empfohlen werden.
Es gibt in fast allen großen deutschen Städten Tropeninstitute, die die meisten Impfungen sofort durchführen. Eine gute Adresse in Berlin wäre das Tropeninstitut am Spandauer Damm. Ohne Termin, aber mit Impfausweis, einfach vorbeischauen und sich impfen und beraten lassen.
Da die meisten Impfungen selbst übernommen werden müssen, solltet ihr Euch im Voraus eine Liste von Impfungen schreiben, die ihr dringend braucht, bevor ihr auf einmal 300 Impfungen bekommt, nur damit ein kleiner Mann ein bisschen Geld macht…
Magentechnische Vorbereitung
Der Magen ist wahrscheinlich der erste, der sich bei einem Umgebungswechsel beschwert. Das sind die anderen Gewürze, Essenszeiten, der Jetlag und die komplett andere Küche, die diesen empfindlichen Teil des Körpers aus der Fassung bringen.
Eine kleine Vorbereitung dafür ist Perenterol (Trockenhefe). Damit einfach zwei Wochen vorher anfangen und weiterhin die erste Woche im Urlaub weiternehmen und der größte Magen-Darm-Stress wird erst einmal verschoben.
Gibt’s in der Apotheke, ist pflanzlich und nicht mehr als Trockenhefe ohne Chemie.
Malaria?!
Schaut bitte vorher genau auf verschiedenen Seiten, ob an der Destination Malariagefahr herrscht. Um Malaria zu behandeln gibt es drei verschiedene Methoden, die meiner Meinung nach alle gleich schlecht und ungesund sind, aber was muss, das muss. Ich selbst habe die Erfahrung der Antibiotikum-Behandlung (Doxycyclin) gemacht, da ich über zwei Monate im Malaria Epizentrum war. Mit dieser Methode fängt man ein paar Wochen vor Abreise an und nimmt dann täglich eine Tablette. Malaria habe ich trotzdem bekommen. Die beiden anderen Methoden sind eher Stand-by Varianten. Das heißt, wenn ihr merkt ihr bekommt Malaria Symptome (vergleichbar mit einer Grippe), dann werden direkt Malarone eingeschmissen. Malarone können allerdings auch zur Prävention genommen werden. Ein Tag vor Abreise wird dann damit angefangen und dann täglich eingenommen. Des Weiteren gibt es Lariam, eine Tablette, die einmal in der Woche eingenommen wird, jedoch erhebliche Nebenwirkungen hat.
Kleidung
Die Tropen sind heiß und feucht. Daher bitte bitte auf gute Kleidung verzichten und einfach mal die Gammelklamotten einstecken. Weiße Kleidung ist klimatechnisch eine gute Idee, dennoch werden die Klamotten häufig nicht 100%ig sauber. Das sollte von daher bedacht werden… Ansonsten: Sonnenbrille, leichtes Tuch für windige Transportmittel, Sonnenhut, Flip Flops und leichte längere Oberteile und Hosen bzw. Röcke für religiöse Einrichtungen.
Tropen Survival Kit
- Moskitospray: Autan bringt es meistens nicht! Achtet auf den Inhaltsstoff DEET, dann werden auch die tropischen Mücken abgeschreckt.
- Pflaster: Diese sind meist relativ teuer und nicht so gut, wie die, die man von zu Hause kennt. Einfach ein paar mitnehmen und offene Wunden schnell verpflastern, damit sich nichts entzündet! Das geht in den Tropen nämlich sehr schnell…
- Desinfektionsmittel: Hier braucht man definitiv ein Mittel für Wunden und auch für die Hände. Alles desinfizieren, was leicht offen ist und sei es nur ein Kratzer! Die Luft in den Tropen ist meist feucht und voll mit Dingen, die unsere westlichen Körper nicht kennen. Desinfektion ist da das A und O!
- Bepanthen: Diese Wundsalbe bewirkt wahre Wunder!
- Paracetamol: Schmerztabletten dürfen nicht fehlen! Entweder Paracetamol, Ibuprofen oder ähnliches. Aspirin ist nicht so empfohlen in den Tropen!
- Vitamine: Für die ersten paar Wochen empfehlt es sich täglich eine Vitamin-Brausetablette zu nehmen, um den Körper zu stärken und das Immunsystem über den Hitzeschlag hinweg zu helfen.
- Antibiotikum: Standard Antibiotikum gegen normale Entzündungen ist gut, wenn man einmal weit weg von Apotheken und Ärzten, sowie englischsprachigen Experten ist.
- Durchfallmittel und Kohletabletten: Das Wichtigste! Durchfall hält in der Regel drei Tage an, sollte dann aber sicher weg sein. Wenn nicht, dann sofort zum Arzt!
Andere notwendige Dinge, die nicht vergessen werden sollten
- Taschenlampe/Headlight
- Sonnencreme
- Feste Schuhe
- Mindestens ein dicker Pulli für Nachtwanderungen
- Reiseführer mit Sprachführer
- Wasserdichte Tüten für Bücher und Pässe, die auf Grund der Feuchtigkeit gerne mal schimmeln
- Einen Schal zwecks Klimaanlage, Flügen und nächtlichen Bustouren
- Ohropax, immer gut im Bus 😉
- Labello oder andere Salbe für die Lippen
- Wasserflasche: es gibt bereits knickbare Wasserflaschen, die, wenn sie leer und zusammengefaltet sind in jede Tasche passen
- Ein kleiner Rucksack für Tagestrips
Was sind Eure ganz speziellen Tipps?
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